Geheimnisse der Koronus Expanse
Einige der Mysterien der Koronus Expanse hast du bereits gelüftet, aber nun wird es Zeit, dein Augenmerk auf die weniger erforschten, aber nicht weniger aufregenden, Orte zu richten, die du auf deiner Reise durch das Immaterium in der geschlossenen Alpha von Warhammer 40.000: Rogue Trader besuchen wirst.
Kiava Gamma
Die Produktionswelt von Kiava Gamma beherbergt das größte Manufactorum im Handelsreich derer von Valancius. Im Gegensatz zu Fabrikwelten, die direkt vom Adeptus Mechanicus regiert werden, steht der Planet mit seinen gigantischen Produktionskapazitäten unter der Aufsicht einer der Adelsfamilien, die dem Freihändler gegenüber lehenspflichtig sind. Produktionswelten sind wichtige strategische Ressourcen hinsichtlich des Überlebens der Menschheit. In den Eingeweiden dieser Herstellungskomplexe werden Metalle eingeschmolzen und geschmiedet, um die Bedürfnisse des Imperiums zu stillen. Nach zahllosen Generationen industrieller Arbeit entstehen in glutheißen Reaktoren und dröhnenden Fertigungsanlagen raffinierte Metalle und Technologien für die Umsetzung der Pläne des Imperators.
Auf Kiava Gamma sind bis heute Elemente des Adeptus Mechanicus anzutreffen. Die geschickten Meister des Manufactorums sind als Magi des Kult Mechanicus ebenso kalt und konsequent wie die Maschinen, die sie warten. Techpriester überwachen unermüdlich alle lebenswichtigen Systeme der Fabrik und kommunizieren ausschließlich in Binhärsprech. Das Manufactorum ist ein gigantischer, gut geölter Mechanismus – von den riesigen Kühlventilatoren bis hin zum kleinesten Zahnrad werden alle Maschinenteile von den augmentierten Anhängern des Maschinengottes überwacht. Litaneien und Anrufungen der Maschinengeister hallen Tag und Nacht durch die Ferrobeton- und Plastahl-Mauern des Manufactorums. Die Fabrikfunktionen sind ein lebender Organismus, und die Diener der Omnissiah sind das Blut in ihren Adern.
Der Freihändler war seit vielen Jahren nicht mehr auf Kiava Gamma. Während dieser Zeit ist die Voxmatrix des Planeten ausgefallen und der Gouverneur – ein Angehöriger einer der angesehensten Familien von Dargonus – reagiert nicht mehr auf Voxübertragungen. Für eine Weile war aus dem Orbit nur noch der aus den gigantischen Kühlmechanismen der Welt aufsteigende Dampf zu sehen. Die mächtigen Maschinen von Kiava Gamma waren verstummt.
Wenig später erwachte das Manufactorum allerdings zu einem neuen, unheilvollen Leben ... die von bösartigen Wesenheiten korrumpierten Dome der Schmiede nahmen ihre Arbeit wieder auf und dienen seitdem den geheimnisvollen und schrecklichen Plänen einer unheiligen Macht. In den Eingeweiden des Manufactorums hielten tief unter der Erde, verborgen von den Augen und dem Verstand der Diener des Imperiums, monströse Rituale Einzug.
Nachdem du den Titel eines Freihändlers angenommen hast, musst du den beunruhigenden Gerüchten nachgehen, die über Kiava Gamma kursieren. Darüber hinaus hast du die Pflicht, einen Agenten der Heiligen Inquisition, einen gewissen Heinrix van Calox, zu unterstützen und ihn nach Kiava Gamma zu bringen, damit er dort seine Nachforschungen hinsichtlich des Kultes der letzten Dämmerung fortsetzen kann. Der ehrenwerte Freihändler hat die Aufgabe, mit seinen Gefährten herauszufinden, was auf Kiava Gamma passiert ist, und die großartige Welt mit allen erforderlichen Mitteln zurückzugewinnen.
Führerloses Raumschiff
Diese gleichsam kolossale wie ehrwürdige Konstruktion des Adeptus Mechanicus war das letzte Raumschiff, das dem auf Kiava Gamma um sich greifenden Schrecken entfliehen konnte. Die treuen Untertanen des Imperators wussten um den fortschreitenden Verrat und wollten andere Welten warnen. Das Schicksal hatte jedoch andere Pläne. Während der verzweifelten und gefährlichen Flucht von der Produktionswelt gelangte eine der widerwärtigen Abscheulichkeiten des großen Feindes auf das Schiff.
Die Monstrosität bahnte sich einen Weg zu den unteren Decks, wo sie sich der Besatzung gewaltsam entledigte und in die Essenz des heiligen Schiffes kroch. Mit einem Mal hörten die Reisenden betörende Stimmen aus den Wänden, die sie aufforderten, sich den dunklen Mächten des Chaos hinzugeben. Wenig später rissen sich die umnachteten Besatzungsmitglieder des Schiffs mit bloßen Händen das Fleisch vom Leib und hinterließen an den Schotten unheilige Symbole. Der Diener des Chaos manifestierte sich in den Gedanken jedes Einzelnen und raubte der Besatzung nach und nach den Verstand. Die beharrlichsten Mitglieder des Adeptus Mechanicus, die die Omnissiah verehrten, versuchten verzweifelt, die unheilige Kreatur zu bannen und den Maschinengeist von ihrem Befall zu reinigen, aber auch sie hörten mehr und mehr die Echos ihres Gottes in den abscheulichen Lügen des Monsters und ließen zu, dass das Böse ihr mechanisches Fleisch veränderte. Als sie dem dämonischen Einfluss unterlagen, dekomprimierten die Techpriester die meisten Abteilungen des Schiffes und opferten so Tausende von Seelen dem Chaos.
Seither ist der Geist des Schiffs von einer abscheulichen Gottlosigkeit befallen, deren Irrsinn in dessen Essenz gesickert ist und jeden Besucher des Schiffs in den Wahnsinn treibt. Die Bilder, die flüchtig vor dem geistigen Auge all jener erscheinen, die sich an Bord des Schiffes wagen, sind Echos der entsetzlichen Tragödie, die sich hier ereignet hat. Eine widerwärtige Kombination aus Gerüchen, erschreckenden Geräuschen und blutigen Visionen erfüllt die morbiden Hallen. Und der grausame Sensenmann wütet weiter und lauert irgendwo zwischen den Schotten und Abteilungen in den Eingeweiden des Schiffs.
Die Gnade der Omnissiah hat diesen dahintreibenden Space Hulk vergessen. Während der unbewegliche und seiner Energie beraubte Behemoth wie zu Eis erstarrt durch die kalte Leere treibt, verzehrt der in seinem Inneren wütende Wahnsinn langsam seine Seele und sein Fleisch. Die Überreste seiner Techpriester streifen nun als verstümmelte Hüllen durch das Schiff, suhlen sich in ihrem Wahnsinn und feiern verderbte Rituale der Buße und Reinigung, während sie sich langsam ihrem unheiligen Tod in der Leere nähern. Wer es wagt, dieses Schiff zu betreten, braucht einen robusten Verstand, um dem Chaos und seiner Verderbnis die Stirn zu bieten und das Böse zu bezwingen, das an diesem verfluchten Ort lauert. Allerdings ist selbst der untadeligste Freihändler nicht vor dem boshaften Einfluss dieser Geißel gefeit.
Dargonus
Der im Zentrum der Koronus Expanse gelegene Planet Dargonus ist die Hauptwelt und das administrative Zentrum der Handelsdynastie derer von Valancius. Als frisch ernannter Freihändler erbst du atemberaubende Reichtümer – der majestätische Palast der Familie Valancius, diverse Anwesen und andere Besitztümer auf Dargonus gehören nun ebenso dir, wie eine bemerkenswerte Flotte. Aber neben unvorstellbaren Reichtümern und Macht hat dir Theodora von Valancius auch politische Intrigen und ständige Xenos-Angriffe hinterlassen ... ganz zu schweigen von der adeligen Elite des Planeten, die unermesslich reich, mächtig und fest entschlossen ist, allein ihre eigenen, selbstsüchtigen Ziele zu verfolgen. Wie ein Rudel hungriger Wölfe, die jederzeit bereit sind, sich gegenseitig zu zerfleischen, sind auch diese Adeligen ständig bestrebt, ihren Einfluss mit allen Mitteln auszuweiten.
Die ungewöhnliche Art und Weise, wie der Handelsbrief auf seinen neuen Träger übergegangen ist, hat auf Dargonus viele kritische Fragen aufgeworfen. Selbst in den verlassensten Winkeln und den tiefsten Ebenen der Makropole des Planeten ist diese unbekannte Größe, die plötzlich zum Lehnsherren aufgestiegen ist, in aller Munde. Während sich die einfachen Leute fragen, was die Herrschaft ihres neuen Anführers für sie bedeutet, ergeht sich der Adel in dunklen Spekulationen hinsichtlich deiner Rolle beim Tod deiner Vorgängerin. Bewahre die zerbrechliche aber stabile Ordnung der letzten Jahrhunderte oder nimm selbst am intriganten Spiel der Aristokratie teil und ersticke mögliche Verschwörung mit aller Gewalt bereits im Keim ... du hast die Wahl. Deine Untertanen werden jeden deiner Schritte genau beobachten.
Die ausgefallenen Dekorationen deines Palastes lassen keinen Zweifel am Status deiner Dynastie offen. Dutzende Generationen von Freihändlern haben das Meer der Seelen bereist, um unbezahlbare Artefakte zu horten und ihren Ruhm zu mehren. Die Sammlung der Valancius-Familie ist ein wahres Juwel, das selbst den Hohen Senatoren würdig ist.
Deine lange erwartete Ankunft gibt den niederen Untertanen auf Dargonus die Chance, Zeugen des bemerkenswertesten Ereignisses ihres Lebens zu werden. Der Höhepunkt der Festlichkeiten, die Magnae Accessio, ist die offizielle Zeremonie, mit der der Freihändler der Valancius-Dynastie eingeführt wird und den Handelsbrief entgegennimmt. Ein großes Fest anlässlich desAmtsantritts des neuen Freihändlers. Neben der gesellschaftlichen Oberschicht von Dargonus erweisen dir auch die anderen Freihändler der Expanse, deine Rivalen, ihren Respekt. Allerdings sind gierige Adelige und ehrgeizige Freihändler vermutlich dein geringstes Problem – denn selbst die weit entfernte Koronus Expanse kann sich dem langen Arm des Imperiums nicht entziehen. Jede deiner Entscheidungen wird beobachtet und bewertet. Werden deine Taten auf Anerkennung stoßen oder die gesamte Macht des Imperiums gegen dich aufbringen? Wir werden sehen.
